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10 Jahre danach - ein Schüler der ersten Stunde erinnert sich

Nun ist es also 10 Jahre her, dass die erste Ausgabe der „Alles KAViar?!“ erschien. Mir kommt es zwar nicht wie gestern vor, aber 10 Jahre…? Für mich eine sehr lange Zeit. Die Hälfte meines Lebens. Ich weiß noch, wie ich vor 10 Jahren mit großen Augen im Computerraum 37 in KAV I saß und dabei war, als die erste Ausgabe auf den Weg gebracht wurde. Damals noch auf DIN A4 – aber auch schon von Herrn Stammwitz gedruckt. Und dann per Hand zusammengelegt. Beim ersten Mal nahm das noch richtig Zeit in Anspruch.

Die erste Ausgabe fiel mit den Feiern zum 200-jährigen Jubiläum des KAV zusammen und verkaufte sich wie geschnittenes Brot – soweit ich weiß, besser als alle Ausgaben danach. Die Alles KAViar?! war etwas Neues. Sie löste die Online-Schülerzeitung ab, in der ich davor erst ein oder zwei Monate Mitglied war und die auf der alten Schulhomepage ihren Platz hatte. Ich kann mich noch an die lange Diskussion über den Namen für die neue Zeitung erinnern – insbesondere, wie viele und welche Satzzeichen an den Namen gehängt werden sollten, um eine tiefe Botschaft zu übermitteln.

Auch wenn die Auflage der Schülerzeitung nach der ersten Ausgabe zurückging – die Qualität war wohl nicht die Ursache. Soweit ich mich erinnere, habe ich für die ersten 20 Ausgaben jeweils zumindest einen Artikel geschrieben; wenn ich sie mir jetzt durchlese, kann ich über einige davon nur noch den Kopf schütteln. Aber es ist eine Tendenz erkennbar. Zum Ende hin und mit zunehmendem Alter wurde es besser. Nicht nur die Rechtschreibung oder die Formulierungen. Es ist ein Trend erkennbar. Bei allem in der Zeitung. Die Artikel, die ein Drittel einer A5-Seite ausfüllten, verschwanden ebenso wie die Lehrerinterviews, in denen sich die Ja/Nein-Fragen reihten. Mit der Zeit kam die Erfahrung. Die Generationen an Schülern kommen und gehen, aber etwas wird weitergegeben. Tipps zur Schreibweise von Artikeln und Interviews, die farbige Fotoseite in der Mitte der Zeitung, die Einteilung in Ressorts – Dinge, die nach der ersten Ausgabe eingeführt wurden und die die Zeitung immer weiter voranbringen. Ich habe bei der Schülerzeitung wirklich viel gelernt. Mehr, als wie man irgendwie Artikel schreibt. Später habe ich das Layout einiger Ausgaben am Rechner gesetzt und auch wieder an der Online-Schülerzeitung mitgeschrieben, die ja wie bei den großen Zeitungen weiterhin die Print-Ausgabe ergänzt. Alles machte Spaß und wurde bis vor dem Abitur nicht langweilig. Wenn ich mir nun als Dresdner Student die zwei Zeitungen ansehe, die an der Technischen Universität von Studenten herausgegeben werden, erkenne ich die „Alles KAViar?!“ wieder. Aber etwas ist anders. Als Schüler ist man mit der „Schulfamilie“ viel mehr verbunden, als man es als Student mit der Gesamtheit von zehntausenden anderen Studenten ist. Jeder ist in erster Linie auf sich gestellt. Aber am KAV und durch die Schülerzeitung ist die Schulfamilie greifbar.

10 Jahre nach der ersten Ausgabe erkenne ich nur noch teilweise, womit die „Alles KAViar?!“ anfing – und das ist auch gut so. Die „Alles KAViar?!“ entwickelt sich weiter und darauf können, denke ich, alle, die jetzt daran mitwirken, stolz sein.