Abruf

"Aus der Schule in die Schule"

Juni 2007, verkleidete „junge Erwachsene“, die mit bunter Farbe und Wasserpistolen den Schulhof aufmischen – Hoffest am KAV, wir hatten Abi und das musste schließlich gefeiert werden!

Das ist in diesem Sommer acht Jahre her. Damals endete die Schulzeit, doch mit „Schule“ sollte es für mich nicht vorbei sein. Als ich mit meinen Freunden noch das Abitur feierte, hatte ich schon einen Studienplatz, das Ziel hieß: Lehramt für die Sekundarstufe I und II, Fächer Musik und katholische Religion. Fünfeinhalb Jahre Studium, anschließend anderthalb Jahre Referendariat – jetzt ist es endlich geschafft!

Und die Perspektive? Die nächsten 40 Jahre: Schule.

(Wie) Kann man das freiwillig wollen?

Ich bin (fast) immer gern zur Schule gegangen, ja. Viele wirklich besondere Lehrerinnen und Lehrer haben mich in den (Gott sei Dank!) noch 13 Schuljahren geprägt, Fachwissen vermittelt, vielmehr aber mich als Menschen herausgefordert und meine (Aus-)Bildung begleitet. Die vielen Aktivitäten über den Unterricht hinaus – AGs wie Theater, Chor oder Orchester mit ihren Probenfahrten, langen zusätzlichen Nachmittagen und Abenden in der Aula und natürlich den aufregenden Aufführungen, aber auch unsere eigenen Projekte, die wir in großer Freiheit als Schülerinnen und Schüler am KAV selbst initiieren und durchführen durften – haben mich fest an „meine“ Schule gebunden. All diese Erfahrungen ließen während meiner Oberstufenzeit den Wunsch aufkommen, selbst Lehrerin zu werden und Kindern und Jugendlichen ebensolche Erfahrungen zu ermöglichen. Jetzt, am Ende meiner Ausbildung und nach dem bisherigen Erleben von Schule aus „Lehrerperspektive“, kann ich sagen: Richtig entschieden, Lehrerin sein ist der beste Job der Welt!

Zu meinem großen Glück durfte ich zu Studienzeiten außerdem an einem speziellen Stipendienprogramm für Lehramtsstudenten teilnehmen („Studienkolleg“ der Stiftung der Deutschen Wirtschaft). Ich habe dabei angehende Lehrerinnen und Lehrer kennengelernt, die ebenso wie ich große Motivation haben, Schule und Bildungswesen wirklich zu gestalten, Kinder und Jugendliche zu begleiten und ihnen vielfältige Wege aufzuzeigen, Neues zu entdecken und sich selbst zu entwickeln. In vielen Seminaren habe ich auch festgestellt, dass die nächsten Berufsjahre eben nicht „nur“ aus Unterrichten bestehen müssen – Schule kann und sollte so viel mehr sein; und dieses System stetig zu verbessern, damit Schülerinnen und Schüler „gute Schule“ erleben und davon nicht nur als „Fachwissende“, sondern als Menschen profitieren, ist sicher eine spannende Herausforderung.