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Buchvorstellung "Schattenjagd" von Wolfgang und Heike Hohlbein

23. März 2000 Zu allererst möchte ich sagen: Ich bin eigentlich ein absoluter Nichtleser. Früher habe ich zwar sehr viel und auch regelmäßig gelesen und mein Bücherregal sieht auch immer noch dementsprechend aus. Doch seit ich mich mehr mit Computern beschäftige, ist mein Lesepensum stark zurückgegangen. An manchen Tagen allerdings habe ich einfach keine Lust mich an meinen PC zu setzen und nehme mir lieber ein Buch vor. Das passiert zwar nicht mehr sehr häufig, aber wenn, dann richtig. Da geschieht es ganz schnell, dass ich von dem Buch so sehr gefesselt bin, dass ich bis drei Uhr Nachts einfach lesen muß.

Wie zum Beispiel bei "Schattenjagd". Hierbei geht es, kurz gesagt, um einen Jungen, der mit Vorliebe ein Rollenspiel am Computer seines Vaters spielt, obwohl es ihm verboten wurde und darum, daß sich die Wirklichkeit und die virtuelle Realität des Spiels mehr und mehr vermischen und schlußendlich kein wirklicher Unterschied mehr feststellbar ist. Daran knüpfen die wahren Probleme auch an, die sich dem Jungen stellen. Denn "die virtuellen Bösen" aus dem Roman tauchen auch in seinem realen Leben auf und richten ein heilloses reales Durcheinander an. Dies endet damit, daß die Monster aus dem Spiel zu einer echten Bedrohung werden. Ich konnte mich so gut in das Buch hineinversetzen, dass ich einfach nicht mehr losgekommen bin. Einerseits hat der Autor Wolfgang Hohlbein ein gutes technisches Verständnis (Computer spielen eine große Rolle in dem Roman), so daß sich seine Schilderungen und Darstellungen dem Leser auch gut vermitteln, andererseits versteht er es aber auch, zu phantasieren. Und zwar so gut, daß es nicht zu abgehoben und unrealistisch wirkt und man beinahe glauben möchte, daß alles real wäre.

Der einzige kleine Mangel den ich dem Buch geben muß, besteht darin, daß die Virtual-Reality-Szenen, in denen der Hauptcharakter David in der Künstlich Welt Adragne herumläuft, etwas zu langatmig beschrieben sind. Dennoch ist dieses Buch jedem zu empfehlen, der sich gerne in virtuellen Welten befindet und dem auch etwas Denksport beim Lesen nicht unangenehm ist. Trotz dieser manchmal etwas komplizierten Szenenwechsel macht es viel Spaß sich in das Buch zu vertiefen und sich ganz nebenbei auch noch damit entspannen zu können.