Bereits im Winter letzten Jahres waren unsere Austauschschülerinnen aus einem Pariser Internat zu uns nach Celle gekommen, und im Mai haben wir die Gegenreise angetreten. In einem stickigen Schlafzug ging es nach Paris, wo wir unsere Französinnen aus ihrem Internat abholen konnten. Und ihr könnt wirklich froh sein, dass ihr dort nicht zur Schule gehen müsst! Das Internat ist riesig, die Mädchen schlafen mit 30 Personen in einem Raum auf Hochbetten, Privatsphäre gibt es nicht und der Schulalltag ist streng und freudlos. Dementsprechend war die Freude groß, als sie endlich für eine Woche mit uns nach Hause durften. Wir waren die Woche nur in unseren den Famillien, deshalb kann ich fast nur von meinen Erfahrungen sprechen: Die Franzosen machen sich wirklich nicht viel aus Höflichkeit, was bestimmt auch an der Großstadt liegt. Man wird in den Metros umgerannt, einem wird auf den Füßen rumgetrampelt und keiner nimmt Rücksicht. Aber Paris ist es echt wert! Die Stadt ist riesig und wunderschön, besonders die Champs-Elysees mit den Boutiquen und die kleinen Gassen mit den Balkonen. Echt ein Traum, wobei ich sagen muss, dass ich vom Eiffelturm etwas entäuscht war. Es ist nur ein mittelgroßer, verrosteter Turm. Auf den Postkarten sieht er immer so riesig und atemberaubend schön aus?! Und auch die Mona Lisa ist nur ein klitzekleines Bild. Umgeben von den großen Leinwänden mit Engeln und Heiligen fällt sie nur dadurch auf, dass viele Leute davor stehen. Ich persönlich konnte mit den ganzen Bildern und Kunstwerken nicht viel anfangen. Einen weiteren Tag war eine Gruppe von Austauschpaaren im "Parc Asterix", das ist ein Attraktionspark, der allerdings mit unserem Heidepark wirklich nicht mithalten kann. Aber es war sehr lustig, und besonders der französische Ausdruck für Zuckerwatte, nämlich übersetzt Papas Bart, hat es mir angetan. :) Sprachlich hat mir der Austausch echt weitergeholfen. Ich war überrascht, dass ich so viel verstanden habe. Sogar die Kinofilme "Alice im Wunderland" und "Avatar" habe ich nahezu perfekt verstehen können. Als wir uns alle am Bahnhof zur Abreise wieder getroffen haben und unsere Austauschschülerinnen zurück ins Internat mussten, fiel uns der Abschied erstaunlich leicht: Zu Hause ist es eben doch am schönsten!