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CZ: Echt, unmittelbar, lebensnah: Herzklopfen und Freude an Musik

Auch wenn der eine oder andere Ton manchmal nicht ganz saß: Die Freude der Schüler des Celler Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasi­ums (KAV) am Musizieren wurde bei ihrem jüngsten Sommerkonzert ganz deut­lich. Dabei stellten die Schüler ihr Können ein­drucksvoll unter Beweis. CELLE. Hoch motivierte Mu­siklehrer auf der einen Seite und engagierte Schüler in den unterschiedlichsten Leistungs­stufen auf der anderen: Das Sommerkonzert gab einen be­eindruckenden Einblick in das Ergebnis des Lehrens und Lernens im Schwerpunkt „Musik" des Celler Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasiums. Man spürte: Da spannt sich über beide Beteiligten - Lehrer wie Schüler - ein Bogen von größ­tem Ernst im Tun bis hin zu tief empfundener Freude am Gelingen. Da durchleben beide bühnengerechtes Herzklopfen und zeigen verlegen distan­zierte Heiterkeit, wenn der er­wartete Wohlklang einmal nicht ganz so ausgefallen ist, wie man ihn eigentlich erzeu­gen wollte. Das verbindet. Al­les war echt, unmittelbar, le­bensnah.
Die Programmgestalter ver­zichteten auf solistische Dar­bietungen. Sie setzten auf den Auftritt ihrer Ensembles
der Streicher- und der Blockflöten-AG, des Vor- und des Kammer­orchesters, des Mittel- und des Oberstufenchors sowie der beiden Bläserensembles.
Das Programm selbst bot Musik vieler Stilrichtungen quasi als Zeugnisse aus der Werkstatt der jeweiligen Gruppe. So wurden unter anderem afro-amerikanische Rhyth­men, volksliedartige Weisen in deutscher und englischer Sprache, Anton Dvoraks etwas sehr artig vorgetragene „Hu­moreske", Felix Mendelssöhn-Bartholdys „Abschied vom Walde" und Carl Orffs „Odi et amo" zu Gehör gebracht. Und einem Wunsche aus dem Pu­blikum folgend, stimmten die Abiturienten des Oberstufen­chors, ohne es geprobt zu ha­ben, Mozarts „Ave verum corpus" an.
Alle Ensembles gaben ihr Bestes. Darauf kam es an. Des­halb ist es fast ungerecht, doch eine Gruppe besonders zu er­wähnen: das fast in Big-Band-Formation auftretende Bläser­ensemble mit dem „Dschun­gelbuch". Das war vortrefflich, der Beifall entsprechend. Et­was wehmütig wurden die Abi­turienten denn auch aus dieser Formation mit je einer roten Rose verabschiedet. Was sie mitnehmen in ihr weiteres Le­ben, ist mehr als formale No­tenkenntnis. Es ist beste Bil­dung aus Liebe zur Musik.