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CZ: Gegen das Vergessen: Schüler diskutieren Nazi-Liedgut „Ganz schön heftig, was die für Texte singen"

Unter dem Motto „Nationalsozialismus und Neo­nazis in Celle" haben Schüler des Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasiums (KAV) zum zwei­ten Mal den Holocaust-Gedenk­tag zum Anlass genommen, für die elftklässler Workshops an­zubieten. Referenten der Celler Polizei und des Niedersächsi­schen Verfassungsschutzes be­richteten in einzelnen Gruppen über die gegenwärtige Situati­on, die geschichtliche Entwick­lung und Inhalte der verschie­denen rechtsextremen Gruppie­rungen. Im vergangenen Jahr hatte der jetzige 13. Jahrgang bereits eine solche Veranstaltung an­geboten. „Wir wollten das fort­führen. Vielleicht wird das ja zu einer Tradition an unserer Schule", sagt Johanna Schert­ier. Die 17-Jährige hat zusam­men mit Eva Bührke und Annika Bühring einen Besuch im ehemaligen Konzentrationsla­ger Bergen-Belsen, fünf ver­schiedene Workshops und eine Schülerzeitung organisiert. „Solche Projekte sind wichtig, damit man die Vergangenheit nicht vergisst", sagt Annika Bühring. Die Zwölftklässler konnten Referenten vom Verfassungs­schutz aus Hannover für ihr Projekt gewinnen. Im Vorder­grund der Ausführungen stand die Partei NPD und nationalso­zialistisches Liedgut. „Es war uns wichtig in diesem Jahr das Angebot für die Schüler zu vergrößern und etwas zu vielen verschiedenen Themenkomple­xen anzubieten", erklärt Eva Bührke. Besonders gefragt waren die Workshops des Verfassungs­schutzes. „Das war gut, infor­mativ und spannend" sagt Jo-nathan Hoffmann. Besonders die Musiktitel-Beispiele haben ihn und seine Mitschüler Mar­cel Schubert und Yannic Saat­hoff beeindruckt. „Schon heftig, was die für Texte auf bekannte Melodien singen", meint auch Eva Bührke. „Und solche Musik wird dann auch noch an Schü­ler verteilt." Für die Organisatoren steht fest: „Die neuen Zwölftklässler bekommen Hilfestellung für das Projekt. Es hat sich gelohnt."