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CZ: KAV-Schüler übernehmen Patenschaft für Shane

Die Paten des zwölfjährigen Shane: Johanna Bode, Swantje Beythien, Leonie Langer (erste Reihe von links), die Klasse 7d mit Klassenlehrer Ulrich Sperber. Foto: Müller

KAV-Schüler übernehmen Patenschaft für Shane


Monatlicher Geldbetrag für jungen Pakistani


CELLE (sca). Shane aus Pakistan dürfte sich freuen: Eine ganze Klasse sorgt sich um seine Zukunft. Die 7d des Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasiums in Celle hat sich über „Plan International" für ein Patenkind beworben. Als einzige Bedingung gaben sie an, es sollte aus einem englischsprachigen Land sein.
Und weil Englisch in Pakistan die Landessprache ist, schicken sie nun jeden Monat einen Geldbetrag zu Shane. Der Junge ist zwölf Jahre alt und wohnt mit seiner Mutter und seinen vier Geschwistern in einem ärmlichen Haus in Pakistan. Seit einiger Zeit geht er in eine Primary School. „In Pakistan gibt es zwar Schulpflicht, aber man achtet nicht unbedingt darauf, wann die Kinder mit dem Unterricht beginnen", sagt Swantje Beythien. Die 13-Jährige kümmert sich um den Briefkontakt. „Die Briefe müssen auf Englisch geschrieben werden. Das ist eine zusätzliche Übung für mich." Und wohl auch ein Grund, warum ihre Klassenkameraden ihr diese Aufgabe gerne überlassen. Obwohl sie schon fleißig war, ist bislang noch keine Antwort zurückgekommen. „Allerdings
brauchen die Briefe bis zu 70 Tage, bis sie dort unten ankommen." Und der Junge selbst könne noch nicht schreiben.
Um die finanziellen Dinge kümmern sich Leonie Langer und Johanna Bode. Die beiden sammeln das Geld ihrer Klassenkameraden ein und überweisen es pünktlich jeden Monat an „Plan International". Die 25 Euro werden unter den Schülern aufgeteilt, sodass jeder in etwa 75 Cent bezahlt. Auch Klassenlehrer Ulrich Sperber übernimmt seinen Teil. „Es klappt ganz hervorragend", lobt Sperber seine drei Mädels. Die Idee kam von ihm selbst. Als Erdkundelehrer wollte er sein Fach interessant gestalten. Und natürlich sollten die Schüler auch soziales Engagement kennen lernen.
„Es gab schon eine solche Patenschaft im KAV", sagt Sperber. Diese Klasse betreue ihr Kind auch jetzt noch, nachdem es das Abitur gemacht habe. Das sei auch sein Ziel. „Wenn die Schüler nicht selber weiter machen möchten, so könnte ich das Projekt vielleicht mit einer anderen Klasse fortführen." Sie haben mit „Plan International" abgemacht, dass sie nicht verpflichtet sind, den Jungen bis zur Volljährigkeit zu betreuen. Die Patenschaft kann jeder Zeit beendet werden. Doch im Moment sind die drei Mädchen, die ja die Hauptaufgaben übernommen haben, sehr motiviert. Und dass noch keine Antwort von Shane zurück kam, beunruhigt sie auch nicht weiter. Es braucht eben alles ein bisschen Zeit.