Bayer, VW, oder Deutsche Bank - was die Großen der deutschen Wirtschaft haben, das besitzt die Celler Neugründung K'pable-Artistix schon lange. Einen Vorstand hat das Unternehmen, einen Hauptsitz und erst am Dienstagabend stand die Hauptversammlung auf dem Programm. Da macht es keinen großen Unterschied mehr, dass der Hersteller von Taschen für MP3-Player nicht von hochbezahlten Managern geführt wird, son dern von Schülern. Genau gesagt: von Elftklässlern aus dem Wirtschaftskursus des Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasiums(KAV). Teamfähigkeit, Zeitmanagement und unternehmerisches Denken sollten die Schüler in ihrer ein Jahr dauernden Rolle als Firmengründer lernen, erläutert Rolf Schmalhorst, der die Jugendlichen als „Schul-Pate" betreut. Mit einem Startkapital von maximal 900 Euro hätten die Jung-Manager den Vorverkauf organisieren und die Produktion anschieben müssen. Gemeinsam mit ihren Mitschülern von der Firma „Small-Life-Supporters" stellen sich die Jugendlichen dem landesweiten Wettbewerb im Rahmen des „Junior-Projekts". Wenn sich die Schüler behaupteten und Kriterien wie ein planvolles, strategisches Vorgehen erfüllten, seien sie auch besser auf Uni oder Ausbildung vorbereitet, meint Schmalhorst. Nicht ganz so langen Atem brauchen die Nachwuchsunternehmer des Hölty-Gymnasi-ums, doch auch sie sollen eine Woche lang testen, wie gut sie sich mit den Spielregeln der Marktwirtschaft auskennen. In Zusammenarbeit mit der Sparkasse führen gut 20 Schüler des elften Jahrgangs fiktive Firmen, deren Erfolge mit einem Computermodell ermittelt werden. „Ein Rollen- und Simulationsspiel hat nach meinen Erfahrungen einen hohen motivierenden Charakter", sagt Koordinator Heinrich Hasselmann. Das Interesse an Ökonomie werde gefördert. An der Albrecht-Thaer-Schule hat das Projekt „Aufzucht und Vermarktung von Li-mousinrindern" 27 Schüler der Einjährigen Fachschule Agrarwirtschaft zu Unternehmern gemacht. Um wirtschaftliches Handeln zu lernen, gründeten sie die Qualitätsrindfleisch GbR. Jeder Gesellschafter zahlte 200 Euro ein. Nun hoffen sie, das produzierte Fleisch auch gewinnbringend zu verkaufen. Auskünfte erteilen sie unter Tel. (05141)92645.