CELLE (tkh). Sie haben schon Kultstatus, die Turnhallenkonzerte des Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasiums KAV), die Schüler, Eltern und Lehrer, aber auch zunehmend Externe zu Hunderten in die Schulsporthalle an der Hanno-verschen Straße locken.

Bescheiden als Jazz-Konzert angekündigt, geriet das tradi-tionelle Vorspiel der KAV-Schülerensembles für moder-ne Musik im Handumdrehen einmal mehr zur fröhlichen Party.

Den Anfang machte eine hellwache KAV-Bigband mit einer perfekt geölten Swing-machine. Mit ihrem an­spruchsvollen Programm mo­derner Bigband-Literatür mit Schwerpunkt auf tanzbarem Latin Jazz beeindruckten die fortgeschrittenen KAV-Jazzer um Bandleader Rudolf Mark­fort mit mitreißender Dynamik und gekonntem Zusammenspiel, solistische Einzelleistun-gen forderten immer wieder zu spontanem Sonderapplaus heraus. Spaß machte aber auch der Auftritt der talentier­ten jungen Nachwuchsjazzer der Little Bigband unter Lei­tung von Gustav Wißmann, die mit viel Begeisterung weniger bekannte Stücke wie den C-Jam Blues in b oder das temporeiche Fire and Brimstone zum Besten gaben. Während das Trio This Jazzquerade mit einer sehr funkigen Bearbeitung des P.W. Ellis Titels Chicken den Hallenboden zum Schwingen brachte, wurde es mit den hellen Stimmen des durchweg auswendig singenden Mittelstufenchores „What a Saturdaynight" wieder etwas beschaulicher. Der Oberstufenchor steuerte mit das „Nightingale Sang In Berkeley Square" bei, bevor im zweiten Set die KAV-Big­band noch einmal tempera­mentvoll aufdrehte und erst nach mehreren Zugaben von der Bühne entlassen wurde.