Abruf

Der Computer, dein Freund und Helfer (Zukunftsvision: Europa 2050)

"Endlich Ferien! Nur noch diese Hausarbeit abschicken und dann 2 Monate frei." Die fünfzehnjährige Leonie drückt auf eine Taste und schon ist die Email bei ihrem Lehrer angekommen. Im nächsten Augenblick bedient sie schon die nächste Taste und schaut erwartungsvoll auf den Monitor, ob sie eine Nachricht von ihrer Brieffreundin Suyuan Hsu aus China erhalten hat.

Sofort erscheint ein Kuddelmuddel von chinesischen Schriftzeichen vor ihr ,.Ach, nicht schon wieder. ständig vergißt sie die Übersetzungstaste zu drücken." Deshalb betätigt Leonie sie selbst - Gleich nachdem sie den Brief durchgelesen hat, erzählt sie Suyuan von ihrer letzten Geschiehtsstunde, in der Herr Hinrichs wieder mal vom Thema abgekommen ist und den Schülern von seinem Vater, der einst Briefträger war, erzählt hat- Leonie kann sich gar nicht vorstellen, daß es früher Leute gab, die säckeweise Post durch die Gegend transportieren mußten. "Wie lange das wohl gedauert hat ? Wie lange würde denn dann ein Brief von China nach Deutschland brauchen ? Und wieviel Papier früher verbraucht wurde!"

Nachdem Leonie dem Computer alles diktiert hat, er es mitgeschrieben und gleich ins Chinesische übersetzt hat, setzt sie sich vor ihr Bildtelefon und versucht Kontakt mit ihrem Freund Chris aus Florida aufzunehmen. Und siehe da, schon erscheint er auf dem Bildschirm, als hätte er schon auf sie gewartet. Diese Art von Kommunikation bietet ihnen die Möglichkeit, sich trotz der großen Distanz näher zu fühlen, Leonie hat Chris letztes Jahr während der Klassenfahrt in Florida kennengelernt. Deshalb fliegt sie jetzt fast in allen Ferien nach Amerika. Aber in diesen Ferien wird Chris zu ihr kommen. Die beiden unterhalten sich immer Englisch miteinander. Leonie beherrscht die Weltsprache sehr gut, da schon im Kindergarten angefangen wird den Kindern Englisch beizubringen.

Sie erzählt Chris unter anderem, daß sie vor kurzem schnell mal mit der Schwebebahn von Hannover nach München gefahren ist. Nach einem stundenlangen Gespräch, fallt ihr ein, daß sie sich noch etwas neues zum Anziehen kaufen wollte. Deshalb geht sie ins Internet, wo sie die Seite Boutique anklickt und sich etwas passendes aussucht, indem sie ihren schon eingegebenen Körper bekleidet.

Danach sucht sie unter der Rubrik Musik noch nach neuen Songs, die sie auf ihre Festplatte speichert.

Plötzlich erscheint ihr Vater, der gerade geschäfllich in Kanada ist, auf dem Bildschirm des Bildtelefons. Er ruft mit seinem Bildhandy an, um zu hören, wie es seiner Familie geht. Leonie sieht ihren Vater sehr selten, da er ziemlich oft geschäfllich unterwegs ist, aber das muss man heutzutage schon in Kauf nehmen und froh sein, wenn man überhaupt einen Arbeitsplatz bekommen hat.

Nach dem Gespräch betritt Leonies Mutter ihr Zimmer und sieht, daß die Fenster schmutzig sind, also schaltet sie den automatischen Fensterputzer ein, der zweimal über das Fenster wischt. Einmal um es zu reinigen und einmal, um es zu trocknen.

Dann beklagt sie sich wieder mal über Leonies zwölfjährigen Bruder Kevin, der wieder den ganzen Tag in seinem Zimmer am Computer mit seinen beiden Freunden aus Hong Kong und London per Internet Computer spielt.

Nachdem ihre Mutter wieder gegangen ist, schaltet Leonie den ein Quadratmeter großen 3D Fernseher ein, um die Serie " Gute Zeiten, schlechte Zeiten" zu gucken. Diese Serie hat ihre Oma schon als Jugendliche geguckt, und es fallt Leonie schwer sich vorzustellen, dass ihre Oma früher auch
schon so wie in der Serie gelebt hat, Es kommt ihr vor wie im Mittelalter. Vor dem ins Bett gehen, nennt Leonie ihrem Computer noch schnell die Uhrzeit, zu der sie am nächsten Tag mit ihrem Lieblingslied geweckt werden möchte.