Abruf

Die Sache mit der Zukunft

Das wär’s doch: Abi mit 1,0 machen, Medizin studieren und dann als Arzt viel Geld verdienen. Obwohl… vielleicht besser Lehrer werden, denn die haben ja bekanntlich oft Ferien. Dabei könnte man dann ja auch noch gut eine Familie gründen. Oder doch in den sprachlichen Bereich gehen und ein berühmter Autor oder Übersetzer werden?

Das alles sind Fragen, die vielen von uns im Kopf herumschwirren, und das wahrscheinlich nicht erst seit gestern. Bestimmt wurdet ihr alle schon ziemlich früh immer mal wieder von Verwandten und Bekannten gefragt: „Weißt du denn schon, was du später mal werden willst?“ Meist kommt dann die sehr der definierte Aussage: „Weiß nicht.“ Manchmal lässt man sich sogar zu einem „Überleg ich mir später!“ herab… Zweifelhaft ist dann bloß, ob diese Überlegungen sonderlich viel zur Berufswahl beitragen – oder ob sie überhaupt stattfinden. In der neunten und zehnten Klasse wissen die meisten Schüler nämlich immer noch nicht, was sie später beruflich machen wollen – ja, viele entscheiden sich wahrscheinlich erst vor dem Studium/der Ausbildung endgültig. Doch für dieses Problem hat das KAV eine Lösung: die Studienorientierungswoche, kurz STOW (für alle, die die letzte Schülerzeitung gelesen haben: Das steht also doch nicht für „Schöne Türen ohne Weißlackierung“…). Diese begann für den 10. Jahrgang am Samstag, dem 10.11.12, mit der berufskundlichen Messe, bei der auch einige Elftklässler dabei waren. Richtig: Samstag! Tja, da seht ihr mal, wie engagiert wir sind, dass wir sogar an einem Samstag zur Schule kommen… Okay, Spaß beiseite. Die Veranstaltung diente dazu, dass wir mehr über unsere Wunschberufe erfahren konnten, und war grob in drei Teile gegliedert: Zuerst gab es eine Begrüßungsrede und dann zwei „Runden“, bei denen Referenten über verschiedene Berufe berichteten.

Nachdem sich alle Schüler gegen 09:30 Uhr im Beckmannsaal eingefunden hatten und sich das Geschnatter einigermaßen gelegt hatte, wurden wir von Herrn Ostermeyer begrüßt. Als nächstes bedankte er sich bei allen an der Organisation und Durchführung Beteiligten, dann bat er Herrn Koch von der Firma Achilles auf die Bühne. Dieser war auch Referent für den Beruf Industriekaufmann/-frau. Herr Koch sprach unter anderem über die Funktion von Idolen und die Bedeutung von Kompetenzen, also Schlüssel-qualifikationen. Zum Abschluss ergriff noch einmal Herr Ostermeyer das Wort, wünschte uns viel Spaß und entließ uns in die erste Runde. Danach folgte dann das große Gewusel: Alle liefen aus dem Beckmannsaal und zu den Räumen, in denen diese stattfinden sollte. In den zwei Runden zur Berufsorientierung haben verschiedene Referenten uns jeweils über ihre Arbeit informiert. Die Zuordnung zu den Berufsbereichen, über die wir etwas erfuhren, erfolgte anhand der Wünsche, die wir zuvor angegeben hatten. Hier war für jeden etwas dabei: Das Angebot reichte von Lehramt und Polizei über Architektur, Journalismus und Psychologie bis hin zu weniger bekannten Themen wie „Human Ressources Management“. In allen Vorträgen, die wir besucht haben, hatten wir die Möglichkeit, Fragen zu stellen und etwas über die einzelnen Berufsfelder zu erfahren. Die meisten Referenten sprachen über die Ausbildung zum entsprechenden Beruf oder das nötige Studium und über die verschiedenen Aspekte, mit denen sie sich in ihrem Beruf beschäftigen. Außerdem wurde auch über Einstellungschancen und Zukunftsperspektiven gesprochen. Zum Schluss konnten wir aus manchen Vorträgen auch noch Informationsmaterial mitnehmen.

 Eine einheitliche Meinung zur berufskundlichen Messe zu finden ist schwierig, weil jeder andere Vorträge besucht hat und auch jeder diese anders wahrgenommen hat. So gibt es Schüler, die einen Vortrag total spannend fanden, während andere denselben jedoch ziemlich langweilig fanden… Insgesamt war die Messe aber sehr abwechslungsreich: Dadurch, dass man die Möglichkeit hatte, aus so vielen Fachbereichen zu wählen, konnte man in verschiedene Dinge hineinschnuppern und auch mehr über die Berufe und Studiengänge erfahren, für die man sich schon vorher interessiert hat; die Vielfalt der Vorträge bot aber auch die Gelegenheit, etwas über Gebiete herauszufinden, mit denen man sich noch nicht so intensiv beschäftigt hatte. Etwas schade war hierbei, dass die Naturwissenschaften so wenig vertreten waren. Trotzdem hat die berufskundliche Messe de facto aber wohl jedem ein bisschen bei der Berufsorientierung geholfen: Ob die Reaktion auf einen Vortrag nun lautete „Das war voll interessant!“ oder „Hilfe – das mach ich nie im Leben!“, ist in dem Fall egal – schließlich kann man seine Wahl auch dadurch einschränken, dass man etwas Bestimmtes nicht tun möchte... Dann muss man sich damit immerhin nicht weiter befassen und auch das hat seine Vorteile. Weniger schön ist es natürlich, wenn einem ein recht demotivierter Referent erzählt, dass die Einstellungschancen im betreffenden Bereich viel zu gering wären und man sich lieber gleich etwas anderes suchen sollte… Naja, wie heißt es so schön: Man kann nicht alles haben! Und wir hatten auf dieser Messe schon ganz schön viel, wenn man bedenkt, was alles organisiert und koordiniert werden musste, um diese Veranstaltung und die darauffolgende STOW auf die Beine zu stellen. Daher sei an dieser Stelle auch von uns noch einmal allen Referenten und Vortragenden sowie dem Organisationsteam des KAV für ihre Mühe gedankt: Vielen Dank, dass Sie uns das ermöglicht haben!