Abruf

Ein Jahr in Südafrika

Hallo, ich bin Esther Drögemüller und habe dieses Jahr am KAV mein Abi gemacht. Danach ging es für mich im August mit dem ELM, dem Evangelisch-lutherischen Missionswerk Hermannsburg, auf den Weg nach Johannesburg. Hier arbeite ich in der Thomaskirche, einer deutschen Gemeinde im Norden von Johannesburg, in der Jugendarbeit mit und arbeite im Thomas Kirche Child Care, abgekürzt TKCC.

Das TKCC beschäftigt sich mit der Betreuung von AIDS-Waisen in zwei Pflegefamilien, zu denen je eine Pflegemutter und vier Kinder gehören. Bei den TKCC-Familien bin ich fast jeden Nachmittag und mache mit den Kindern Hausaufgaben oder lerne mit ihnen für Tests. Jeden Dienstag fahre ich nachmittags zu St. Peter‘s by the lake, wo es auch ein Child Care-Projekt mit mehreren Pflegefamilien gibt. Zu St. Peter‘s kommen dann nach der Schule auch die Kinder – sowohl die Kinder vom TKCC als auch die vom St. Peter‘s Child Care – und ich bringe zwei von ihnen zur Therapie bei der Uni. Außerdem kommen am Dienstag auch die Essensspenden für die Familien von Woolworths, einer Art Bio-Supermarkt, wobei oft auch noch Essen für mich und die Freiwilligen und Mitarbeiter von St. Peter‘s übrig bleibt. Dienstags treffen wir, also ich und meine Mitfreiwilligen aus Johannesburg, uns abends zum Kochen mit den Sachen, die wir von der Essensspende von Woolworths bekommen haben. Am Mittwochmorgen helfe ich dann auch noch freiwillig bei der Obdachlosenspeisung bei St. Peter‘s mit.

Die Arbeit in der Thomaskirche selbst besteht aus dem Tweenskreis, den ich mit einem anderen Mitarbeiter zusammen leite, und der Jungschar, wo wir insgesamt drei Mitarbeiter sind. Der Tweenskreis findet jeden zweiten Freitagabend statt und ist für Jugendliche zwischen zwölf und 15 Jahren, dort beschäftigen wir uns momentan mit den Psalmen. Die Jungschar ist jeden zweiten Samstagvormittag für Kinder von der ersten bis zur fünften Klasse und es wird immer ein biblisches Thema, wie zum Beispiel die Geschichte von Samuel, behandelt.

Mir gefällt es bisher sehr gut, auch wenn es natürlich viele Unterschiede zwischen Südafrika und Deutschland gibt. Einer der größten Unterschiede ist wahrscheinlich der Verkehr, der zumindest in Johannesburg immer sehr chaotisch und hektisch ist. Besonders muss man immer bei den Minibustaxis, dem öffentlichen Verkehrsmittel für einen Großteil der Bevölkerung, aufpassen, weil diese sich meist nicht an die Verkehrsregeln halten und auch gerne mal etwas zu dicht auffahren. Aber natürlich gibt es auch andere Unterschiede, wie dass fast alle Läden auch sonntags geöffnet haben und es für fast alles einen Job gibt. Zum Beispiel muss man in vielen Supermärkten seinen Einkauf nicht selbst einpacken und man tankt auch nicht selbst. Auch die Leute, zumindest die, denen ich bisher begegnet bin, sind sehr offen und freundlich und man wird sehr herzlich aufgenommen.