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"Ein Märchen endet mit einem Ende!" - Oder: Warum "Hörspiele vertonen" das beste Projekt ist

Das Projekt „Hörspiele vertonen“ hat es sich zum Ziel gesetzt, spannende Geschichten selbst zu schreiben und dann als Hörspiele aufzunehmen. Die CDs sollen am Ende verkauft werden, das Geld wird für einen guten Zweck gespendet.

Dafür wurden zunächst Ideen entwickelt, wie die grobe Handlung aussehen könnte. Diese schon von Anfang an sehr einfallsreichen Geschichten besprach man im Anschluss gemeinsam und baute sie weiter aus. Einen Teil dieser Besprechung durften wir mitverfolgen – abgesehen von wichtigen Erkenntnissen wie „Ein Märchen endet normalerweise mit einem Ende!“ beeindruckte uns hier vor allem die geradezu überschäumende Kreativität der Projektteilnehmer. Da wurden zum einen für eine Märchenparodie Figuren wie der behandschuhte Kater erfunden und ein Zickenkrieg zwischen Schneewittchen und Rapunzel vorgeschlagen, andererseits aber auch wirklich tiefgründige Überlegungen zu zwischenmenschlichen Problemen angestellt, etwa die Frage nach der Akzeptanz von Behinderten, um nur ein Beispiel zu nennen. Die Projektteilnehmer hatten mehrheitlich nicht damit gerechnet, dass sie die Geschichten selbst schreiben würden, als sie das Projekt anwählten – sie dachten, es würden schon bestehende Geschichten vertont werden. Dass sie dann stattdessen selbst kreativ werden sollten, gefiel ihnen aber nur umso besser, wie sie uns erzählten. Und die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen.

Im Anschluss, als die Handlungen für die Hörspiele ausgearbeitet waren, wurden sie aufgeschrieben, die Rollen verteilt und man fing an, die einzelnen Sprecher aufzunehmen. Das war für die meisten Mitglieder des Projekts der Grund, es sich überhaupt auszusuchen: „Ich wollte eigentlich schon immer mal ein Hörbuch oder Hörspiel sprechen“, sagte uns ein Mädchen, und viele der anderen stimmten ihr zu. Auch bei der Frage, warum ausgerechnet „Hörspiele vertonen“ das beste Projekt wäre, waren sich alle einig. Man könne hier sehr kreativ sein, es mache unglaublichen Spaß, sich die Geschichten auszudenken. Außerdem sei die Atmosphäre in dem Projekt sehr schön, weil alle gut miteinander klarkämen. Dem stimmten auch die Projektleiter zu. Frau Kohler, Herr Graupner und Herr Harmrolfs, die selbst bei der Ideenfindung fleißig mithalfen, lobten vor allem den Einfallsreichtum der Teilnehmer. Wie sie aber eigentlich auf die Idee für das Projekt gekommen waren, wussten sie selbst nicht mehr so genau – nach einigem Überlegen erinnerte sich Frau Kohler: „Ich glaube, ich wollte irgendwas mit Schreiben machen. Aber so etwas wie einen plötzlichen Geistesblitz hatten wir jetzt nicht.“

Nun, für „irgendwas mit Schreiben“ ist dabei unserer Meinung nach ein sehr interessantes Projekt herausgekommen, mit dem am Ende auch noch etwas Gutes getan wird. Das gesammelte Geld soll für die fünfjährige an Leukämie erkrankte Rieke aus Hambühren gespendet werden. Die gesammelten Eindrücke hingegen dürfen die Projektteilnehmer ganz für sich allein behalten.