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„Jugend debattiert“ im Schuljahr 2016/17

Jugend debattiert? Macht die Jugend das nicht jeden Tag in der Schule? Was ist überhaupt eine Debatte? Was unterscheidet sie von einer Diskussion und brauchen unsere Schülerinnen und Schüler das? Diese und viele weitere Fragen standen auch in diesem Schuljahr wieder im Raum, als die Schülerinnen und Schüler der 9. Schuljahrgangs vor Weihnachten die Möglichkeit erhielten, sich für eine zweitägige Basisschulung „Jugend debattiert“ zu melden. Die Resonanz auf das Angebot, sich zwei volle Schultage ausschließlich mit dem Debattenformat von Jugend debattiert und den eigenen Fähig- und Fertigkeiten in der überzeugenden Argu-mentation zu beschäftigen, war erfreulicherweise auch in diesem Jahr wieder hoch. In gleich vier parallel stattfindenden Kursen wurden die Schülerinnen und Schüler in ganz vielen praktischen Einheiten und Übungen dazu angeleitet, eine (politisch) relevante Frage zu klären, zu durchdenken, zu zerlegen, von allen Seiten zu beleuchten, zu hinterfragen und sprachlich gewandt für ein Publikum in einem festen Debat-tenformat je für eine Position zu beantworten. Dabei war jeder Einzelne immer wieder gefordert, die Debatte voranzubringen, denn das ist der Kern des Formats. Zwei Personen übernehmen jeweils anwaltlich ein Position (die Pro-/ bzw. Kontraposition) und setzen sich dann zu viert jeweils mit der Gegenposition auseinander, um es dem Publikum anschließend zu ermöglichen, ein sachlich fundiertes Urteil zu einer Fragestellung fällen zu kön-nen. Und eines ist mir als Beobachterin dabei immer wieder ganz besonders deutlich geworden: Das Wort unse-rer Schülerinnen und Schüler hat Gewicht, es ist unglaublich, was sie in so kurzer Zeit aufnehmen und zielfüh-rend anwenden können – so sieht gelebte Teilhabe aus. Schülerinnen und Schüler der höheren Jahrgänge haben sich im Januar ebenfalls einen Tag Zeit genommen, ihr Wissen zur Debatte auszuschärfen und ihre Fähigkeiten in der Überzeugungskraft auszubauen. Einige sogar erneut mit dem Ziel, auch am Wettbewerb Jugend debattiert teilzunehmen. Die Schulwettbewerbe in diesem Jahr ließen erkennen, dass Politikverdrossenheit am KAV kein Zuhause hat. Hier wurde engagiert eine Position vertreten, Meinungen wurden unter Beachtung von Gesprächsregeln ausge-tauscht, Sachkenntnis unter Beweis gestellt und das alles ohne eine Form von Regulativ, denn ein Moderator ist nicht vorgesehen und auch nicht notwendig gewesen. Natürlich sind letztendlich alle Teilnehmer an einem Wettbewerb Sieger, denn sie gewinnen an Selbstsicherheit und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, für zwei Schülerinnen und zwei Schüler ging es zudem aber noch zum Regionalfinale nach Großburgwedel, wo sich Leon Zakfeld aus der 10c und Ida Meinecke aus der 9b erneut siegreich gegen Mitdebattanten durchsetzen konnten, sodass sie als Teilnehmer zu einem Regionalsiegersemi-nar nach Bad Nenndorf eingeladen wurden, um dort von ausgebildeten Rhetoriktrainern weitere Kniffe und Tipps zu bekommen, die ihre Persönlichkeit entwickeln sowie ihre rhetorischen Fähigkeiten und ihr Debatten-verhalten verbessern können. So gestärkt haben sich diese beiden Schüler auch dem wirklich imposanten Lan-deswettbewerb in Hannover gestellt und auch hier als Fünftplatzierter bzw. Achtplatzierte der jeweiligen Alters-gruppe Resultate erzielt, die aller Ehren wert sind. Herzlichen Glückwunsch, lieber Leon, liebe Ida, wir sind wirklich stolz auf euch und euren Erfolg, bleibt am Ball, bezieht weiter Position und überzeugt andere von eurer Meinung! Ihr habt etwas zu sagen – tut dies auch wei-terhin! Mitmischen und Position beziehen – das wünsche ich mir auch für alle anderen Teilnehmerinnen und Teilneh-mer von Jugend debattiert in diesem Schuljahr, seid gewiss: Das Wort wirkt. Vielen Dank an alle, die das Programm auch in diesem Jahr unterstützt haben.