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KAV-Schüler beim 70. Gedenktag in Bergen-Belsen

Am Sonntag, den 26.04.15, nahmen circa 60 Schülerinnen und Schüler unserer Schule an der Gedenkfeier des 70. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen teil, indem wir die Kranzniederlegung mitgestalteten.

Am Samstag vor der Gedenkfeier wurden wir durch den Protokollchef in das Programm der Gedenkfeier eingeführt und losten die Kranzniederleger, für die wir am Sonntag die Kränze tragen sollten, aus.

Das Kranzniederlegen wurde anschließend auch noch mit dem NDR zusammen geübt. Jeder trug einmal mit seinem Partner einen circa 80 cm großen Kranz vor die Inschriftenwand am Obelisken. Dort fand dann auch die Gedenkfeier statt.

Während des gemeinsamen Mittagessens hatten manche von uns die Möglichkeit, sich mit einigen Zeitzeugen zu unterhalten. Diese Chance nutzten zum Beispiel Zilan Ekinci und Loretta Rother aus der Klasse 10c. Sie fragten eine Zeitzeugin nach ihrer Meinung über diese Veranstaltung. Sie antwortete, dass es eine gute Veranstaltung sei, um derer zu gedenken, die in Bergen-Belsen gelitten haben und ums Leben gekommen sind. Jedoch sagte sie auch, dass es für sie und andere Überlebende schwer sei, zurück nach Bergen-Belsen zu kommen, da natürlich Erinnerungen aus dieser Zeit wieder deutlich werden. Als uns klar wurde, dass diese Zeitzeugin sieben Jahre alt war, als sie im Konzentrationslager war, waren wir sehr geschockt.

Am Sonntag waren circa 100 Zeitzeugen mit Angehörigen aus vielen verschiedenen Ländern gekommen. Insgesamt haben circa 1000 Leute an der Gedenkfeier teilgenommen.

Der Chor der Jüdischen Gemeinde Hannover begann mit einem bewegenden Lied. Es folgten die Begrüßung durch Stephan Weil, die Rede des Bundespräsidenten Joachim Gauck, das Grußwort des Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses Ronald Lauder, des Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma Romani Rose und die Gedenkworte sechs Überlebender. Hierbei fand ich schade, dass die Überlebenden erst am Ende zu Wort kamen, denn meiner Meinung nach sollten diese mehr in den Mittelpunkt gestellt werden, da diese Menschen doch einen persönlichen Bezug zu der Befreiung des Lagers von Bergen-Belsen haben. Nach diesen Reden stellten sich die Kranzniederleger zu uns Schülern, darunter waren auch die Leute, die eine Rede gehalten haben. Wir Schüler legten 37 Kränze nieder, aber uns folgten noch andere Leute, die privat Kränze mitgebracht hatten. Die Stimmung war sehr andächtig.

Nach der Niederlegung fanden ein christliches Gedenken am Hochkreuz und ein jüdisches Gedenken am jüdischen Mahnmal statt. Besonders schön fand ich den Gesang am jüdischen Mahnmal, auch wenn wir die Texte nicht verstehen konnten. Die Stimmung war auch dort sehr beeindruckend.

Auf dem Rückweg waren wir uns einig, dass wir uns sehr gefreut haben, zu dieser Veranstaltung eingeladen worden zu sein und daran teilgenommen haben zu dürfen.