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Polenaustausch 2008

Samstagmorgen, 8.20 Uhr. Eine Truppe von 15 Jugendlichen versammelte sich am Celler Bahnhof. Vor Spannung und Nervosität waren wir nicht mehr zu halten...In Berlin trafen wir auf acht Ingolstädter, die mit uns gemeinsam am Polenaustausch teilnahmen. Im Zug nach Polen wurden noch einige Wörter wie „Dzién dobry" gelernt und dann waren wir endlich da? Wo? In Konin. Konin ist eine Kleinstadt mit 80 000 Einwohnern. Sie ist von Industrie geprägt und hat zum Erstaunen leider eine unschöne Innenstadt für uns, denn es gibt fast keine Geschäfte zum Shoppen. Doch existieren außerhalb von Konin riesige Einkaufszentren mit H&M und so war alles wieder positiv!JNach einer herzlichen Begrüßung unserer Gastgeber wurden wir von den Gastfamilien beköstigt. Einige fühlten sich in ihren neuen zu Hause pudelwohl, andere waren etwas geschockt.

Abends ging's zur Schule, wo wir uns gegenseitig durch Spiele und Malerei besser kennen lernen konnten. Doch wer glaubte, früh ins Bett zu hüpfen, hatte sich getäuscht. Wir lernten Pubs und polnische Partys kennen und waren sehr überrascht, als die Polen eifrig bei den Liedern „Du hast den schönsten Arsch der Welt" und „Doktorspiele" mitsangen.

Den nächsten Tag erkundeten wir mit unseren Austauschschülern die Gegend und besichtigten beispielsweise Kirchen, die eher einem prunkvollen Palast ähnelten, da 90% der Polen Katholiken sind. Natürlich hatte unser Nachbarland auch an der EM teilgenommen und somit stand das Fußballspiel Deutschland gegen Polen als MUSS auf dem Terminkalender. Ihr wisst, wer jubeln und trauern konnte....;-)Am Montag und Freitag besuchten wir mit unseren Partnern ihre Schule, Liceum Tadeusz Kosciusko. Der größte Unterschied: In jeder Pause wird über Lautsprecher Musik gespielt!!! Das sollte es auch am KAV geben... wie wär's Herr Ostermeyer? ;-)

Uns blieb aber auch das frühe Aufstehen nicht erspart, da es am Dienstag in der Früh (6 Uhr!!!) mit dem Bus an die Ostsee ging. Die Fahrt war ziemlich nervenaufreibend, weil wir 7 Stunden für 250 km gebraucht haben und nur über Dörfer gefahren sind. Polen besitzt nämlich keine Autobahn (diese wird es  voraussichtlich 2012 gebaut). Ein Zwischenstopp fand etwa 30 km südlich von Danzig statt, wo wir die Marienburg, eine der größten besichtigten.

Endlich an der Ostsee angekommen, liefen wir voller Freude dem Meer entgegen und genossen die Abendsonne in vollen Zügen. Es war wirklich sehr spaßig mit der ganzen Truppe. Beim starken Wind spielten wir Volleyball und Fußball und tatsächlich dauerte es nicht lange und die ersten trauten sich in die eisige Ostsee. *bibber* Da durften natürlich die vielen Erinnerungsfotos nicht fehlen. =) Übrigens hatten wir keine Verständigungsprobleme. Wir unterhielten uns überwiegend auf Englisch, teilweise auch auf Deutsch und selbst lernten wir auch polnische Wörter. Was für Wörter bleibt aber unter uns......Anschließend war Party angesagt. Beim gemütlichen Zusammensitzen sangen wir eifrig zum Song „Wonderwall". Was für ein Glück, dass zwei Jungs ihre Gitarre dabei hatten!

Unser nächstes Ziel hieß Danzig. Dort machten wir eine Stadtführung, die 400 Treppenstufen in die Höhe ging. Puhhh, ziemlich anstrengend! Aber die Aussicht auf dem Kirchenturm lohnt sich.

Das Wetter hat am Tag darauf spielte allerdings nicht mit, wie wir es uns erhofft hatten. Es war eine Dünenwanderung im Nationalpark vorgesehen. Diese und eine  geplante Schifffahrt mussten wir leider abbrechen, denn als wir auf der ersten großen Düne standen, fing es an zu regnen. Dennoch blieb vorher kurze Zeit, die Dünen herunterzurollen und -laufen. Wieder war es sehr spaßig, doch dann kam der ein oder andere auch ganz schön ins keuchen, die Düne wieder hinaufzugehen... Schade ist nur, dass uns Fußballbegeisterten das zweite Deutschlandspiel erspart blieb, weil wir auf der Rückfahrt nach Konin waren. Völlig müde fielen wir abends ins Bett. Freitag nach der Schule endete das offizielle Austauschprogramm mit einem Spaghetti-Essen. Von da an war für uns Schüler Freizeit angesagt. Doch von Ruhe nicht zu sprechen! Abends trafen wir uns zu einer großen Abschlussparty wieder und luden sogar die Lehrer zu einem Tänzchen ein. Diese sträubten sich allerdings! :-O

Doch nun stand der Abschied vor der Tür. Wir waren traurig, freuten uns aber gleichzeitig auf zu Hause.

In Celle angekommen, schlossen wir Freunde und Familie voller Freunde in die Arme. Insgesamt war der Austausch eine gute Möglichkeit eine andere Kultur aus unserem Nachbarland Polen kennen zu lernen.  Wir sagen „do widzenia"       und freuen uns auf den 30. August, um die Polen in Empfang zu nehmen

(die Vorbereitungen für das Programm laufen).