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Unser Aufenthalt auf dem Schulbauernhof

Am 12. April 2012 starteten wir morgens am Bahnhof in Celle zum Schulbauernhof nach Hardegsen. Nach einer 2,5-stündigen Fahrt kamen wir in der Jugendherberge in Hardegsen an. Nachdem wir uns in den Zimmern eingerichtet hatten, holten uns Busse, die vom Bauernhof kamen, von der Jugendherberge ab und brachten uns zum Bauernhof. Dort trafen wir auf Axel Unger. Er zeigte uns den Hof mit Hühnern, Schweinen, Milchschafen, Lämmern und Kühen. Außerdem besuchten wir noch einen anderen Bauernhof in der Nähe, auf dem später auch eine Gruppe von uns arbeiten sollte. Beim Mittagessen erklärte uns Axel Unger, dass wir sorgsam mit unserem Essen umgehen sollten, weil zu viel Essen weggeworfen wird. Danach wurden wir in 6 Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe wurde von Karin betreut, die sich um die Hühner kümmerte. Die zweite Gruppe von Thomas, bei dem man mit Lämmern und Ziegen arbeitete. Die dritte war die Kuh-Gruppe, die von August geführt wurde. Die vierte Gruppe war für die Schweine zuständig. Die fünfte Gruppe kümmerte sich mit Sven um die Milchschafe und die sechste Gruppe arbeitete auf dem Hof von Wilhelm Günther. Ich war in der Milchschaf-Gruppe. Mein Team hatte großen Respekt vor unserem Betreuer Sven. Zum einen, weil er der Pächter des Hofes ist, und zum anderen wegen seiner klaren Ansagen. Unser erster Eindruck täuschte aber. Letztendlich hat er unser Team wegen unserer guten Zusammenarbeit gelobt. Nach dieser Stallzeit haben wir uns mit unseren Mitschülern über unsere neuen Erfahrungen ausgetauscht. Danach wurden wir wieder mit Bussen zur Jugendherberge gefahren. Jetzt hatten Viele das Bedürfnis, zu duschen, da man einen gewissen Bauernhofgeruch mit sich trägt. Nun hatten wir ein wenig Freizeit, in der man in den Ort gehen oder sich mit Mitschülern treffen konnte. Abends in einer Tagesabschlussrunde hat noch einmal die ganze Klasse über den Tag gesprochen. Am nächsten Tag wurden wir schon um 7:15 Uhr von den Bussen abgeholt, das hieß für uns früh aufstehen. Als wir am Bauernhof angekommen waren, ging es sofort in den Stall. Meine Gruppe war schon aufgeregt, weil Sven uns erzählt hatte, dass heute die Schafe gemolken werden sollten und wir auch dabei mithelfen durften. Svens Frau hatte mit dem Melken schon begonnen und wir durften das Melkgesteck anlegen. Zwei von uns halfen weiter beim Melken, die anderen zwei putzten die Krippen und fütterten die Schafe. Später erzählte uns Sven, dass er zu der zweiten Stallzeit später kommen würde. Er bat uns, uns schon selbständig um die Schafe zu kümmern. Wir hätten nie gedacht, dass Sven uns nach der kurzen Zeit schon so viel Vertrauen schenkt. Nach dem Frühstück wurden uns verschiedene Workshops vorgestellt. Ich entschied mich für „ kleine Hauswirtschaft“. Aber es gab auch noch „rund ums Schwein“, „Zaunbau“ und „Fossilien“. In meinem Workshop backten wir Kuchen für die Vesper, die zwischen dem Mittag- und Abendessen stattfand, und richteten eine Gemüseplatte an. Nach dem Mittagessen stand eine Exkursion zur Biogasanlage und zu einem Schweinemaststall an. An der Biogasanlage erhielten wir viele interessante Informationen. Als nächstes kamen wir am Schweinemaststall an, dem wir etwas skeptisch gegenüber standen, da wir schon viel Negatives über Schweinemastställe gehört hatten. Letztendlich fanden alle, dass die Schweine nicht gequält wurden, sondern artgerecht gehalten wurden. Aus hygienischen Gründen durften wir nicht in die Ställe. Wir betrachteten alles durch eine Glasscheibe, die Schweine wurden hier auf Stroh und nicht auf Planken gehalten. Zurück auf dem Bauernhof gab es die Vesper mit unserem selbstgebackenen Kuchen. Danach wartete wieder der Stall auf uns. Wir erfuhren von Sven, dass am nächsten Tag Lämmer verkauft werden sollten. Der Abend verlief wie am Tag zuvor. Obwohl wir von dem anstrengenden Tag kaputt waren, ließen wir es uns nicht nehmen, ausgiebig zu quatschen. Am Abfahrtstag ging es wieder zur üblichen Stallarbeit. Dann kam ein Bauer aus der Nachbarschaft, um Lämmer zu kaufen. Die Lämmer wurden aus dem Stall geholt und gewogen und ich durfte die Nummern der Schafe und ihr Gewicht aufschreiben. Es hat mich beeindruckt, dass man Hand in Hand gearbeitet hat und einer alleine gar nicht klargekommen wäre. Danach gab es Frühstück und wieder neue Workshops. Diesmal gab es „Zaunbau“, „Bienen“, „Wollverarbeitung“ und „Milchverarbeitung“. Ich entschied mich für die Bienen. Wir haben eine Kerze aus Wachs gegossen und interessante Dinge über Bienen erfahren. Dann sind wir zu den Bienen gegangen und hatten sogar Schutzanzüge an, damit wir nicht gestochen werden konnten. Es war total spannend, weil überall auf uns Bienen landeten und wir keine Angst haben mussten. Beim Mittagessen verkaufte Svens Frau Einigen von uns Schafskäse, den sie selbst hergestellt hatte. Außerdem gab es ein beiderseitiges Feedback zwischen den Betreuern und uns. An der Jugendherberge angekommen mussten wir unsere Zimmer räumen und säubern, um dann rechtzeitig unseren Zug zu erreichen. In Celle wurden wir von unseren Familien begrüßt. Ich denke, wir haben uns alle auf zu Hause gefreut, aber keiner von uns hätte ein Problem damit gehabt, noch länger auf dem Bauernhof zu bleiben. Letztendlich fand ich, dass der Schulbauernhof eine super Erfahrung für uns war. Ich persönlich fand es toll, von den Betreuern so viel Vertrauen und Verantwortung geschenkt bekommen zu haben. Außerdem denke ich, dass die Zeit von 3 Tagen ein bisschen zu kurz war und wir nur die Hälfte des wirklichen Lebens auf dem Bauernhof kennengelernt haben. Aber mit einem längeren Aufenthalt würde ich diese Fahrt auch allen anderen 7. Klassen empfehlen.