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Weihnachten der Generationen

Wie sah es eigentlich zu Weihnachten in der Jugend unserer Großeltern aus? Ich habe mir für Alles KAViar?! erzählen lassen: ...Zur Jugendzeit unserer Großeltern war gerade der 2. Weltkrieg vorüber, weshalb es eher wenig gutbezahlte Arbeit gab, was zur Folge hatte, dass die meisten Familien sehr arm waren. Dementsprechend klein waren auch die Weihnachtsgeschenke, die teilweise acht Wochen im Voraus aus einem Katalog ausgesucht wurden und „nur“ in etwa 7 D-Mark (umgerechnet 3,50€) kosten durften oder häufig auch selbstgemacht waren. Die selbstgemachten Geschenke gingen jedoch leider häufig schon in den Weihnachtstagen kaputt, da man nicht so hochwertiges Material zur Verfügung hatte, aber die Freude war bei den Kindern dennoch groß. Manchmal wurden auch Obst, wie Apfelsinen und Bananen, und Kekse verschenkt, was den Kindern ebenfalls viel Freude gemacht hat, da es so etwas sonst nicht so häufig gab. Die Atmosphäre war damals sehr familiär und es herrschte eine große Spannung, da die Kinder z.B. den Weihnachtsbaum erst zur Bescherung sehen durften und auch oft lange auf die Bescherung warten mussten, da immer mit der gesamten Familie gefeiert wurde und der Vater meist lange arbeiten musste, um die Familie am Leben zu halten. Der Baumschmuck bestand damals meist aus selbstgemachten Dingen und Süßigkeiten wie Zuckerkringeln, also nicht so wie heute, wo alle Bäume mit Kugeln, Girlanden und Lametta geschmückt sind, da die Familien damals erstens für so etwas Teures kein Geld hatten und es diese Dinge zweitens in der Art noch gar nicht wirklich gab. Die Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt, wenn man dort hinkonnte, war schon etwas Besonderes für die Kinder, da damals - nicht wie heute - eigentlich kein „normaler“ Mensch genug Geld für eine eigene Weihnachtsbeleuchtung im Vorgarten hatte. Früher sind auch alle Familien immer in die Kirche gegangen, da in dieser Zeit die Kirche noch sehr heilig war. Ansonsten war das Feiern jedoch ähnlich wie heute, wobei zur Zeit unserer Großeltern viel mehr Lieder gesungen und Geschichten erzählt wurden, da man einfach noch keine so fortgeschrittene Technik hatte und das Weihnachtsfest ein Familien- und kein „Jeder macht was für sich“-Fest war, so wie es heute oft der Fall ist, da viele Jugendliche lieber mit Freunden feiern als mit ihrer Familie. Ihr seht also, dass Weihnachten zu Zeiten unserer Großeltern wesentlich bescheidener, aber nicht weniger schön für die Kinder war, die in dieser Zeit geboren wurden. Auch wenn wir es uns vielleicht nicht vorstellen können, Geschenke für „nur“ 3,50€ zu bekommen und eine gefühlte Ewigkeit darauf zu warten, dass unser Vater von der Arbeit kommt, damit wir Geschenke bekommen, so war es damals jedoch nichts, was das Fest gestört hätte, sondern was es nur noch spannender gemacht hat.