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„Loriot-Ley“, oder: Was soll das bedeuten?

Schwarzes Hemd, blaue Fliege und der obligatorische Strohhut auf dem Hut – die KAV-Combo „Allertown Stompers“ bleibt ihren Markenzeichen treu, als sie am vergangenen Samstag den Abend in „Kunst & Bühne“ musikalisch einläutet. Ein Auftritt völlig abseits der „Musik-Saison“, die am KAV jedes Jahr mit dem Turnhallenkonzert im Spätherbst beginnt und ihr Finale in den beiden Sommerkonzerten findet.Warum also spielen KAV-Schüler so früh nach Schuljahresbeginn schon wieder in der Öffentlichkeit? Die Antwort ist unerwartet einfach: „Kunst & Bühne“ feiert seinen 20ten Geburtstag, und da darf das KAV-Gymnasium als langjähriger Weggefährte natürlich nicht fehlen. Neben Liedern zum Mitsingen von der Deutsch-Französischen Gesellschaft, Szenen aus Dürrenmatts finanzkritischer parodistischer Oper „Frank der Fünfte“, aufgeführt von der Theatergruppe der Volkshochschule Celle, und kulinarischen Spezialitäten des Deutsch-Polnischen Kulturkreises, gibt das Literarische Café „Best-Ofs“ des diesjährigen Programmes erneut zur Aufführung. Durch das Kurzprogramm mit dem Titel „Loriot-Ley“ führten Johanna Forstner und Gunnar Meyer, die im Sommer ihr Abitur am KAV bestanden haben. Sprachlich und inhaltlich elegant ließen sie die Mottos der letzten Jahre Revue passieren und präsentierten gemeinsam mit Mit-Abiturient Jonas Hiestermann Loriots Meisterwerk „Der sprechende Hund“. Zuvor jedoch waren die Zuschauer intellektuell gefordert: Ramona Haug und Elisabeth Groß rezitierten literarische Leckerbissen aus Heinrich Heines „Loreley“, immer wieder unterbrochen durch Strophen aus Friedrich Silchers Lied „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“, das von Sophie Lindmüller gesungen und von Mirjam Jurkat am Klavier und Nora Urbach an der Geige begleitet wurde. Letztere Schülerinnen boten schließlich, ergänzt um Gitarristin Caroline Höber, eindrucksvoll den Song „Hero of War“ von Rise Against dar. Einen runden Abschluss erhielt der Auftritt durch Rainald Grebes Kabarett-Meisterwerk „Brandenburg“, das Jonas Hiestermann mit Stimme und am Klavier zur allgemeinen Erheiterung der Zuschauer aufführte.