„Ich habe etwas gefangen!“ – Fließgewässerexkursion am Mühlenkanal und Franzosengraben in Langlingen
Am Dienstag, den 13.6.2023 bzw. Mittwoch, den 14.06.2023 trafen sich jeweils zwei unserer vier Biologiekurse des 12. Jahrgangs, um in Langlingen auf dem Gelände des Fischereivereins Frühauf Celle e.V. auf einer eintägigen Freilanduntersuchung die im Unterricht erworbenen Grundlagen zum Thema „Ökosystem Fließgewässer“ in der Praxis anzuwenden. Dieses Thema stellt einen Schwerpunkt im Rahmen des Zentralabiturs 2024 in Niedersachsen dar. Neben der Unterstützung von Herrn Rosengart, der uns freundlicherweise die Verbindung zum Anglereiverein hergestellt hatte, konnten wir noch die Biologinnen Anke Wilharms (Aktion Fischotterschutz) und Katrin Wolf (Anglerverband Niedersachsen) als Referentinnen gewinnen. Beide sind u.a. im Bereich des naturnahen Gewässerausbaus tätig und somit absolute Spezialistinnen, um eine solche Exkursion zu betreuen.
Zu Beginn wurde unter der fachkundigen Anleitung der Biologinnen die Entstehung eines Fließgewässers besprochen, indem die Kurse selbst einen natürlichen Flussverlauf (mäandrierend) im Modell nachgebaut und die Strömung eines Fließgewässers darin beobachtet haben. Anschließend wurde nach Begradigung des Flussverlaufs die Strömung hier mit der bei natürlichem Verlauf miteinander verglichen und Schlussfolgerungen daraus gezogen.
Anschließend führte die Arbeit der Schülerinn_innen weg vom Modell, hin zu den zu untersuchenden Wasserläufen, dem Mühlenkanal und dem Franzosengraben. Sie führten bei erfreulicherweise sonnigem Wetter verschiedene Untersuchungen durch, um die Gewässergüte des Mühlenkanals und des Franzosengrabens im Langlingen vergleichend zu erfassen.
Dabei wurden die Gewässerstruktur, chemische Parameter wie Sauerstoffgehalt, pH-Wert, Nitrat- und Phosphatgehalt und biologische Parameter wie der Saprobienindex untersucht. Bei diesen Untersuchungen mussten die Schüler_innen z.T. in Wathosen und Gummistiefeln in das Gewässer steigen, um mit Kescher und Sieb Wasserproben zu entnehmen, Kleinstlebewesen auf dem Grund und im Wasser der Bäche zu finden und die Uferzonen vom Wasser aus zu untersuchen. Bei sonnigem und warmem Wetter hatten alle viele Freude daran.
Neben der Gewässergüte wurde am Schluss auch diskutiert, inwiefern der menschliche Einfluss beim Ausbau und Begradigung von Fließgewässern sich auf die Biodiversität von Lebewesen an und in Ökosystemen ausgewirkt hat und inwiefern dies rückgängig gemacht werden kann, ohne dabei die Interessen von Landwirten etc. aus den Augen zu verlieren. Auch die meist negativen Auswirkungen von eingewanderten Pflanzen (Neophyten) und Tiere (Neozoen) auf die einheimischen Ökosysteme wurden exemplarisch aufgezeigt und der Umgang damit besprochen.
Insgesamt ein ereignisreicher Tag, der mit einer Runde Pommes im nahegelegenen Restaurant „Allerparadies“ einen gelungenen Abschluss fand.
Die Biologielehrkräfte Frau Kuschnereit, Frau Hatzky, Frau Özmen und Frau Kleine-Tebbe
Biologie in Jahrgang 8
Wie funktioniert unsere Atmung? Was ist ein doppelter Blutkreislauf? Wie funktioniert der Herzschlag? Dies sind nur ein paar der Fragen, die sich die Schülerinnen und Schüler in Jahrgang 8 während der Unterrichtseinheit „Atmung und Blutkreislauf des Menschen“ gestellt haben. Nachdem eine Menge naturwissenschaftlicher Fakten theoretisch und teilweise auch praktisch Gegenstand des Unterrichts waren, bietet es sich am Ende der Unterrichtseinheit an, das Wissen über den Aufbau und die Funktion des Herzens mithilfe der Präparation von Schweineherzen anzuwenden. Die Schülerinnen und Schüler gehen mit Respekt und wissenschaftlicher Neugier an die Schweineherzen heran und vertiefen so ihre bisher gewonnenen Erkenntnisse. Die Bilder zeigen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8b während der 90minütigen Präparation.
Sara Bennek, Februar 2015
Biologie in Jahrgang 10
Im 10. Jahrgang dreht sich im Biologieunterricht alles um die Genetik. Dabei unterscheiden die Schülerinnen und Schüler verschiedene Ebenen, wie Zell- oder Molekularebene. Um diese komplexen Zusammenhänge erschließen zu können, bietet es sich an, Modelle der DNA, von Chromosomen und Zellvorgängen zur Veranschaulichung zu nutzen. Also warum nicht mal Modelle selbst gestalten? In diesem Jahr haben die Schülerinnen und Schüler Modelle der Mitose, der Zellteilung, selbst angefertigt und sich so mithilfe von Knete, Bindfäden und Papier den Vorgang vergegenwärtigt.
Sara Bennek, Dezember 2014
Das Fach Biologie am KAV
Der Begriff Biologie kommt aus dem Griechischen und bedeutet Lehre (logos) vom Leben bzw. von den Lebewesen (bios). Überlegungen zum Leben gab es bereits um 600 v. Chr.. Von der Antike bis ins Mittelalter beruhte die Biologie hauptsächlich auf Beobachtungen der Natur.
Mit Hilfe einer Vielzahl verschiedener Untersuchungsmethoden sieht die Biologie heute ihre Kernaufgabe darin, den Facettenreichtum der lebendigen Natur zu beschreiben, zu analysieren und zu strukturieren. Im Fach Biologie erwerben die Schülerinnen und Schüler so grundlegende Einsichten in die Prinzipien der biologischen Phänomene und Sachverhalte, die sich als Basiskonzepte (Struktur und Funktion, Reproduktion, Kompartimentierung, Steuerung und Regelung, Stoff- und Energieumwandlung, Information und Kommunikation, Variabilität und Angepasstheit, Geschichte und Verwandtschaft) beschreiben lassen. Sie ermöglichen einerseits Zugänge und Strukturierungen der Themenbereiche, die den Schülerinnen und Schülern helfen, die Gegenstände der Biologie zu erfassen und einzuordnen. Andererseits dienen sie der Metareflexion der erworbenen Kenntnisse des Lebens. Dabei reicht die Spannweite der Erklärungen von einfachen molekularen Vorgängen bis zu den komplexen Wechselbeziehungen in der Biosphäre und deren evolutionären Ursachen. Die methodische Vielfalt erstreckt sich vom Beschreiben und Ordnen über experimentelle Vorgehensweisen und umfangreiche Untersuchungen bis zu systemtheoretischen Betrachtungen und evolutionstheoretischen Rekonstruktionen.
Durch die zunehmende gesellschaftliche und wirtschaftliche Relevanz der Bereiche Gesundheit, Gentechnik, Ernährung, Biotechnik, Bionik, Reproduktionsbiologie, Umweltschutz, Tierschutz und Biodiversität lässt sich die Biologie sowohl aus den Sozial- und Geisteswissenschaften als auch aus den anderen Naturwissenschaften und ihren technischen Anwendungen nicht mehr wegdenken.
Hinzu kommt die Diskussion grundlegender ethischer Fragestellungen in Bezug auf individuelle, soziale und globale Probleme. Der Mensch als Teil der Natur reflektiert seine eigene Rolle im Hinblick auf evolutionsbiologische Erkenntnisse und beeinflusst bewusst und unbewusst sowohl seine eigene als auch die nichtmenschliche Natur schwerwiegend.
Die biologische Grundbildung der Schülerinnen und Schüler dient daher auch als Basis für vielfältige Diskussionen in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern.
Neben einem Grundstock an Faktenwissen sollen im wissenschaftspropädeutischen Unterricht biologische Grundprinzipien und Gesetzmäßigkeiten erarbeitet werden. Dazu stehen neben der Textarbeit, Auswertung von Diagrammen und Filmmaterial, etc. die unmittelbare Begegnung mit der Natur und ihren Lebewesen sowie faszinierende Einblicke in Bau und Funktion des eigenen Körpers im Vordergrund.
Die Arbeit mit Modellvorstellungen und der gedankliche Wechsel zwischen verschiedenen Organisations- und Komplexitätsebenen (Atome, Moleküle, Organellen, Zellen, Gewebe, Organe, Organismen, Populationen, Lebensgemeinschaften, Ökosysteme, Biosphäre) fördern die Fähigkeit zur Abstraktion, zum Perspektivwechsel und zum logischen Denken.
Der Biologieunterricht greift auf Gesetze und Methoden der Physik, der Chemie und der Mathematik zurück. Die Zusammenführung von Erkenntnissen dieser Fächer schafft für die Schülerinnen und Schüler eine weitere Voraussetzung für den Aufbau eines rationalen, naturwissenschaftlich begründeten Weltbildes.